Auf den deutschen Autobahnen kann es zu Staus und auch im schlimmsten Fall zu Unfällen kommen. In der Fahrschule wird Dir immer beigebracht, dass Du bei stockendem Verkehr und in einem Stau eine sogenannte Rettungsgasse bilden solltest. Was das ist, erklären wir Dir hier.
Was ist eine Rettungsgasse?
Bevor Du Deinen Führerschein erlangst, musst Du einige theoretische und praktische Stunden in der Fahrschule absolvieren. In diesem Zusammenhang musst Du lernen, wie Du in gewissen Situationen reagieren musst. Eine dieser Situationen ist der stockende Verkehr und der Stau auf der Autobahn. Hier musst Du eine Rettungsgasse bilden.
Die Rettungsgasse ist eine Fahrgasse, die zwischen den Fahrstreifen auf einer Autobahn frei bleibt.
Dir ist eventuell bereits aufgefallen, dass die Fahrbahnen auf den Autobahnen in einer Stausituation meistens sehr voll sind. Staus entstehen teilweise auch aufgrund von Unfällen. Manchmal entstehen allerdings auch erst die Unfälle bei einem Stau. In solchen Situationen müssen die Rettungsfahrzeuge von sowohl der Feuerwehr als auch vom Notarzt und der Polizei so schnell es geht an die Unfallstelle gelangen.
Demzufolge rettet die Bildung einer Rettungsgasse in der Regel Leben.
Was passiert beim Befahren einer Rettungsgasse?
Wenn sich die Autofahrer an die Regeln halten und eine Rettungsgasse bilden, entsteht eine freie Fahrspur. Einige Autofahrer denken dann schnell, dass es in Ordnung wäre, diese Rettungsgasse zu nutzen, um selbst aus dem Stau zu kommen. Abgesehen davon, dass das Befahren einer Rettungsgasse die Rettungsfahrzeuge behindern kann, folgen hierbei auch einige Konsequenzen. Solltest Du Einsatzkräfte behindern und eine Rettungsgasse befahren, drohen dir Bußgelder in Höhe von 200 bis 320 EUR. Wenn Du in Österreich auf die Idee kommst, eine Rettungsgasse zu befahren, musst Du wissen, dass das bis zu 2.180 EUR Bußgeld mit sich bringt.
Wie wird eine Rettungsgasse gebildet?
Grundsätzlich ist hier die Frage, wie viele Spuren die Autobahn hat. Bei einer zweispurigen Autobahn muss das linke Auto auf der Spur bleiben und soweit es geht nach links ausweichen. Die rechten Fahrzeuge müssen dementsprechend soweit es geht, nach rechts ausweichen. Die Seitenstreifen müssen jedoch befahrbar bleiben. Bei einer dreispurigen Autobahn sollte die Rettungsgasse zwischen dem linken und dem mittleren Streifen entstehen. Seit 2017 ist nun auch bei Autobahnen mit vier oder mehr Spuren eine einfachere Regelung umgesetzt worden. Auch bei diesen Autobahnen wird die Rettungsgasse zwischen dem linken und den übrigen Fahrbahnen gebildet.
Was ist das richtige Verhalten?
In der Regel ist die Reaktion bei stockendem Verkehr möglichst nah aufzufahren. Genau das solltest Du vermeiden. Bei stockendem Verkehr solltest Du mindestens eine Fahrzeuglänge Abstand halten, um dann bei einem Stau eine Rettungsgasse bilden zu können. Bei einem Stau ist es sonst unmöglich, die Fahrzeuge in die richtige Position zu bringen. Dieser Abstand hilft auch, andere Autofahrer in einer Notsituation noch einrangieren zu lassen. Du solltest allerdings auch darauf achten, dass der Platz auf der Autobahn am besten genutzt ist, wenn das Auto geradesteht.
Ebenfalls wichtig ist, dass Du Auffahrten beispielsweise immer freihältst. So können dann die Rettungsfahrzeuge zum Unfallort gelangen. In vielen Situationen denken Autofahrer, dass sobald ein Rettungswagen die Rettungsgasse passiert hat, die Notwendigkeit, die Rettungsgasse zu bilden, wegfällt. Dies ist allerdings nicht der Fall. In der Regel musst Du damit rechnen, dass weitere Fahrzeuge die Rettungsgasse befahren müssen. Du solltest aus diesem Grund erst dann die Rettungsgasse auflösen, wenn der Stau sich auflöst.
Wusstest Du, dass Du gegen Deinen Bußgeldbescheid Einspruch einlegen kannst?
80% aller Bußgeldbescheide sind fehlerhaft! Ein Einspruch lohnt sich.
Du hast einen Bußgeldbescheid erhalten? Dann verpasse nicht die Frist und lege jetzt Einspruch ein!
Konnten wir Dir weiterhelfen? Dann bewerte uns bitte:
Das könnte Dich auch interessieren: Dein Bußgeldratgeber