Geisterfahrer

Wer mit seinem Auto einem Geisterfahrer begegnet, hat oft nur wenige Bruchteile einer Sekunde Zeit, um zu reagieren. Die Folgen eines Zusammenstoßes sind in der Regel schwerwiegend und führen nicht selten zu Todesfällen. Doch was sind die Gründe für Geisterfahrten? Welche Maßnahmen gibt es dagegen? Und wie sollten sich Autofahrer verhalten, wenn sie plötzlich zu Geisterfahrern werden? Die Antworten auf diese und weitere Fragen sind im nachfolgenden Artikel zu finden.

 

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Bußgeldkatalog Geisterfahrer

Eine Geisterfahrt beschreibt das Befahren der falschen Seite im Straßenverkehr. Hierfür ist eine Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren oder eine Geldstrafe festgelegt.

Neben der Freiheits- oder Geldstrafe kommt es auch zu führerscheinrechtlichen Maßnahmen. So müssen Falschfahrer oft auch mit einem Fahrverbot von bis zu 3 Monaten oder dem Entzug der Fahrerlaubnis von mindestens 6 Monaten rechnen.

 

Geisterfahrt auf der Autobahn – Ein schlechter Alptraum für alle Beteiligten

Es sei vorangestellt, dass es nicht möglich ist, den typischen Geisterfahrer zu charakterisieren. So stellte Rainer Hillgärtner vom Auto Club Europa fest: “Ich warne davor, Falschfahrer einzuteilen in die Kategorien Suizidtäter oder senile Alte oder betrunkene, junge Autofahrer”. Prinzipiell lassen sich die Beweggründe eines Falschfahrers aber in zwei Kategorien einteilen, in unabsichtliche und bewusst durchgeführte Aktionen.

 


Gründe für eine Geisterfahrt

Zunächst sollen die unabsichtlichen Motive näher erläutert werden. Die beiden Hauptgründe für das Fahren in die falsche Richtung sind eine mangelhafte Beschilderung und schlechte Sicht. Zwar versuchen die zuständigen Behörden, alle Autobahnauffahrten möglichst offen und übersichtlich zu gestalten, immer kann das allerdings nicht gelingen. Besonders in hügeligen Regionen sind die Kreuzungen auf Grund der natürlich bedingten Umstände zum Teil schlecht einsehbar. Auch das Wetter spielt bei Unfällen mit Geisterfahrern laut Aussagen der Polizei eine entscheidende Rolle. Sind sie dann erst in falscher Richtung auf stark befahrenen Autobahnen, ist Panik vorprogrammiert. Durch die Umwelteinflüsse wird diese noch erhöht, was einen Abbruch der Geisterfahrt schwierig gestaltet. Zudem ist durch das schlechte Wetter die Sicht auch für andere Verkehrsteilnehmer stark beeinträchtigt, außerdem rechnen diese nicht mit Falschfahrern. Dadurch ist ein Zusammenstoß mit dem Geisterfahrer, bei dem das Leben von Menschen auf dem Spiel steht, oft die traurige Folge. Zudem kann der Konsum von Alkohol dazu führen, dass Autofahrer die falsche Straßenseite nutzen.

 

Bewusste Geisterfahrten

Ein Falschfahrer-Unfall kann aber auch ganz bewusst herbeigeführt werden. Denn einige Geisterfahrer fahren in die falsche Richtung, um ihrem Leben ein Ende zu setzen. Laut diverser Statistiken von Automobilclubs handle es sich dabei allerdings nur um eine Minderheit. In der Regel liegt ein unbewusstes Fehlverhalten der Falschfahrer zu Grunde.

 

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Welche Gefahr geht von Geisterfahrern aus?

Auf der A5 verursachte ein Geisterfahrer jüngst einen schweren Unfall, bei dem zwei Personen ums Leben kamen. Aus statistischer Sicht sind die Konsequenzen, die aus dem Verhalten dieses Falschfahrers auf der A5 entstanden, noch vergleichsweise gering, denn hier waren nur zwei Autos in den Unfall verwickelt. Oftmals nimmt ein Geisterfahrer gleich mehrere Personen mit in den Tod. Das liegt natürlich vor allem an der hohen Geschwindigkeit auf der Autobahn.

Beim ersten Zusammenstoß von Geisterfahrer und Unfallopfer wirken solch hohe Kräfte, dass beide Autos weit auf die Fahrbahn geschleudert werden. Dadurch entstehen dann wiederum Zusammenstöße und im schlimmsten Fall gar eine massenhafte Karambolage. Eine weitere Gefahr besteht darin, dass entgegenkommende Autos den Falschfahrern ausweichen und dadurch selbst einen Unfall verursachen. So können mehrere kleinere Unfallherde entstehen. Zu guter Letzt geht auch von den Fehlermeldungen eine gewisse Gefahr aus. Autofahrer können durch diese schnell in Panik geraten, wenn sie sich auf dem genannten Abschnitt befindet. Allerdings muss klar festgestellt werden, dass die positiven Aspekte der Warnmeldungen deutlich überwiegen.

 


Was tun, wenn Du zum Falschfahrer wirst?

Wer selbst zum Geisterfahrer wird, sollte einen strikten Vier-Punkte-Plan befolgen. Dabei ist es irrelevant, ob die Geisterfahrt auf der A2, A8, A5 oder einer kleineren Autobahn stattfindet.

  1. Generell gilt, dass Falschfahrer niemals wenden sollten. Das Auto solle so schnell wie möglich weit am Rand abgestellt werden.
  2. Im zweiten Schritt ist es wichtig, den Wagen unmittelbar an den rechten Rand der Autobahn zu fahren. Dabei ist ausdrücklich die Perspektive des Falschfahrers gemeint, also die Überholspur. Grund hierfür ist, dass Geisterfahrer aus Gewohnheit direkt nach rechts fahren und erst dann bemerken, dass sie sich auf der falschen Seite befinden.
  3. Sobald das Auto dann steht, müssen Geisterfahrer das Warnblinklicht anschalten, dazu sind sie sogar rechtlich verpflichtet. Zudem wird das Warndreieck aufgestellt und die Polizei gerufen.
  4. Zu guter Letzt sollten sich Falschfahrer selbst in Sicherheit bringen. Oftmals bietet der Streifen zwischen den beiden Richtungen der Autobahn genügend Platz dazu.

 


Die rechtlichen Konsequenzen

In Deutschland gibt es klare gesetzliche Regelungen für Geisterfahrer. Prinzipiell gehen Juristen davon aus, dass das Fahren auf der falschen Seite eine Gefährdung des Straßenverkehrs darstellt. Folglich handelt es sich hierbei um eine Straftat nach § 315c Strafgesetzbuch. Falschfahrer müssen mit bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe oder der Zahlung einer Geldsumme rechnen.

 

Das Strafmaß richtet sich dabei vor allem nach dem Vorsatz der Tat. Wer unbewusst auf die falsche Spur gerät, muss in der Regel nur einen gewissen Geldbetrag entrichten. Handelt der Angeklagte mit Vorsatz, so ist eine Freiheitsstrafe sicher. Kommen dabei auch noch Personen zu Schaden oder gar zu Tode, so kann es zu weiteren Prozessen und Urteilen mit höheren Strafen kommen. In jedem Fall sieht der Gesetzgeber den Entzug der Fahrerlaubnis vor.

 

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