Werden die Verstöße im Straßenverkehr wiederholt, so kann Dir dein Führerschein entzogen werden. In der Regel wird Dir danach ein Idiotentest bzw. MPU angeordnet. In diesem Beitrag erzählen wir dir, was du über MPU wissen musst.
Was ist eine MPU?
MPU oder medizinisch psychologische Untersuchung ist ein gerichtlich oder behördlich angeordnetes Verfahren. Die MPU wird umgangssprachlich auch als Idiotentest bezeichnet. Mit der MPU wird grundsätzlich getestet, ob Du in der Lage bist, ein Fahrzeug im Straßenverkehr ordnungsgemäß zu führen. Grundsätzlich wird jedem eine MPU vorgeschlagen, der sich verkehrswidrig verhält.
Bei der MPU wird nicht dein fahrerisches Können überprüft. Hier geht es mehr darum, ob Du verkehrstauglich bist. Mit anderen Worten wird überprüft, ob Du Gefahr für sich und andere Verkehrsteilnehmer darstellst.
Wann droht mir eine MPU?
Die Gründe für die Anordnung des Idiotentests können unterschiedlich sein. Die häufigste Ursache ist allerdings der Alkohol am Steuer. Danach kommen Drogen- oder Medikamentenmissbrauch und wiederholte Verstöße im Straßenverkehr.
Wirst Du am Steuer mit einem Promille-Wert von mehr als 0,5 erwischt, so droht ein Bußgeld in Höhe von 500 EUR. Liegt der Wert über 1,1 Promille, so geht man von einer Straftat aus und Du kannst mit dem Entzug des Führerscheins rechnen. Eine MPU droht dir in der Regel bei einem Promille-Wert von über 1,6. Allerdings kann die Fahrerlaubnisbehörde bei Auffälligkeiten den Idiotentest bei einem niedrigeren Promille-Wert angeordnet werden.
Solltest Du mehr als 7 Punkte in Flensburg gesammelt haben, wird Dir Dein Führerschein entzogen. Um Deine Fahrerlaubnis wieder zu bekommen, wird oft die MPU angeordnet. Diese ist dann besonders wichtig, wenn die Punkte auf Dein Verhalten zurückzuführen sind (zum Beispiel bei fehlenden Selbstkontrolle oder emotionalen Instabilität).
Ein Idiotentest ist anzuordnen, wenn
- Du mit mehr als 1,1 Promille im Straßenverkehr aufgehalten wurdest
- Anzeichen für Alkoholmissbrauch da sind
- Du unter Alkoholeinfluss wiederholt im Straßenverkehr aufgehalten wirst
- Bei Dir Eignungszweifel bei Drogeneinnahme vorliegen
Was muss ich bei einem Idiotentest machen?
Der Idiotentest wird an einem Tag gemacht und besteht aus 4 Teilen:
- Schriftliche Befragung
- Medizinische Untersuchung (Hier müssen ggf. die Abstinenzbelege vorgelegt werden)
- Leistungstest
- Psychologische Untersuchung
Das Ganze dauert ca. 150 Minuten.
Als Erstes kommt die schriftliche Befragung. Nach der Anmeldung bekommst Du sämtliche Fragebogen mit Fragen zu Deinen Erkrankungen, Deinem Lebenslauf und zu dem Anlass der medizinisch psychologischen Untersuchung. Danach folgt ein Gespräch mit dem Arzt. Machst Du einen Idiotentest MPU wegen Alkohol am Steuer, so werden Deine Leberwerte untersucht. Bei einem Drogenmissbrauch musst Du eine Urinprobe abgeben.
Danach kommt der Leistungstest. Hier werden Deine Aufmerksamkeit, Reaktionsfähigkeit und Dein Konzentrationsvermögen geprüft. Am Ende kommt die psychologische Untersuchung. Das Gespräch mit einem psychologischen Gutachter dauert ca. 1 Stunde und besteht aus 2 Teilen:
- Im ersten Teil werden Dir allgemeine Fragen zu Deiner Person gestellt (zum Beispiel zu Deinem Lebenslauf)
- Danach wird der Gutachter feststellen wollen, wie gut Du Dich mit Deiner Verkehrsauffälligkeit auseinandergesetzt hast. Hast Du daraus gelernt?
Was kostet ein Idiotentest MPU?
Die Gebühren können seit 2018 je nach Träger der Begutachtungsstelle variieren. Hier findest du ein Paar Richtwerte:
Wann bekomme ich die Ergebnisse?
Grundsätzlich erhältst Du die Ergebnisse bereits nach 2 Wochen per Post. Dein Führerschein bekommst Du allerdings nur dann zurück, wenn Dein Gutachten positiv bewertet wurde. Also nur dann, wenn Du der Fahrerlaubnisbehörde nachgewiesen hast, dass Du für den Straßenverkehr geeignet bist.
Sind die Ergebnisse negativ, so musst Du leider noch mal ein Idiotentest machen.
In manchen Fällen wird das Gutachten weder positiv noch negativ bewertet. Da wird Dir in der Regel die Teilnahme an einer verkehrspsychologischen Nachschulung empfohlen. Das passiert, wenn Du zwar die Anzeichen für Verhaltensveränderung gezeigt hast, diese jedoch nicht verinnerlicht hast.
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